Transsibirische Eisenbahn
- Abenteuer auf Schienen -

Die längste Eisenbahnstrecke der Welt führt 9.000 Kilometer durch die unendliche Weite Sibiriens. Sie wurde vor 100 Jahren gebaut und war damit die erste moderne Verkehrsverbindung zwischen dem russischen Zarenreich und dem chinesischen Kaiserreich.

Entdeckung der Unendlichkeit

Weite
Sechs Tage und neun Stunden dauert die Reise – 9.001 Kilometer von der Moskwa über den Ural, durch Sibirien, über die russisch-chinesische Grenze, durch die Mandschurei bis nach Peking.

Auf dem Weg Birkenwälder ohne Ende und weites offenes Land.
Hinter Moskau überquert der Zug den längsten Fluß Europas.
Bei Kilometer 1.777 der "Obelisk", Grenzstein mit der Aufschrift "Europa" auf der einen und "Asien" auf der anderen Seite.
Nach 78 Stunden und 5.191 Kilometern erreicht die "Transsib" Irkutsk.
Die klassische Transsib-Route endet in Wladiwostok, Abzweigung nach Peking vor Tschita.
In Russland sind die Gleise breiter als in China, deshalb werden neue Achsen untergeschraubt. Das dauert...

Eine imposante Leistung

Mit dem Bau der Transsibirischen Eisenbahn, der längsten Bahnstrecke der Welt, wurde auf Befehl des Zaren Alexander III (1881-94) begonnen. Man baute von zwei Seiten aus. Am 12. Mai 1891 hatte Zar Nikolaus II symbolisch den ersten Spatenstich in Wladiwostok getan, während im Westen mit dem Bau im Jahre 1892 in Tschäljabinsk am Ostrand des Urals begonnen wurde. Es war ein gigantisches Unternehmen, an dem etwa 90.000 Menschen – russische Sträflinge, Bauern, Soldaten und Verbannte – in heißen Sommern und eisigen Wintern bis zur Erschöpfung schufteten. Viele bezahlten die Strapazen mit dem Leben.
Bis 1890 hatte man die Strecke bis zum Baikalsee erreicht und im Osten konnte 1897 die Strecke von Wladiwostok bis nach Chabarowsk fertiggestellt werden. Das gesamte Werk war 1916 vollbracht und wurde eine Sensation: ein Zug, der ein Viertel des Erdumfangs zurücklegt. Einschließlich der Bahnstrecke Chabarowsk - Wladiwostok wurden es 9.302 Kilometer.
Heute ist die gesamte Strecke von Moskau bis Wladiwostok elekrifiziert und zweispurig befahrbar. Für die Elektrifizierung mußten über 15.000 km Fahrleitung gezogen und 250.000 Masten gesetzt werden.
Die Breitspurbahn verbindet über 380 Großstädte, Städte, Dörfer und Siedlungen miteinander.
Durchschnittlich alle 5 bis 7 Minuten rattert ein Zug durch die Sibirische Weite.

Während die Durchquerung Sibiriens vor der Fertigstellung der Bahn beinahe als Heldentat galt, begann mit der Fertigstellung der Transsibirischen Eisenbahn auch die moderne Besiedelung Sibiriens. Bis 1914 hatten sich vier Millionen Bauern aus dem europäischen Teil Rußlands in den entlang der Transsib entstehenden Städten und Siedlungen angesiedelt. Außerdem förderte sie in Sibirien die Gewinnung von Kohle, Salz und Buntmetallen sowie die Holzbeschaffung.

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