Die längste Eisenbahnstrecke der Welt führt 9.000 Kilometer durch die unendliche Weite Sibiriens. Sie wurde vor 100 Jahren gebaut und war damit die erste moderne Verkehrsverbindung zwischen dem russischen Zarenreich und dem chinesischen Kaiserreich. Entdeckung der Unendlichkeit
Auf dem Weg Birkenwälder ohne Ende und weites offenes Land. Eine imposante Leistung
Mit dem Bau der Transsibirischen Eisenbahn, der längsten Bahnstrecke der Welt, wurde auf Befehl des Zaren Alexander III (1881-94) begonnen. Man baute von zwei Seiten aus. Am 12. Mai 1891 hatte Zar Nikolaus II symbolisch den ersten Spatenstich in Wladiwostok getan, während im Westen mit dem Bau im Jahre 1892 in Tschäljabinsk am Ostrand des Urals begonnen wurde. Es war ein gigantisches Unternehmen, an dem etwa 90.000 Menschen – russische Sträflinge, Bauern, Soldaten und Verbannte – in heißen Sommern und eisigen Wintern bis zur Erschöpfung schufteten. Viele bezahlten die Strapazen mit dem Leben. Während die Durchquerung Sibiriens vor der Fertigstellung der Bahn beinahe als Heldentat galt, begann mit der Fertigstellung der Transsibirischen Eisenbahn auch die moderne Besiedelung Sibiriens. Bis 1914 hatten sich vier Millionen Bauern aus dem europäischen Teil Rußlands in den entlang der Transsib entstehenden Städten und Siedlungen angesiedelt. Außerdem förderte sie in Sibirien die Gewinnung von Kohle, Salz und Buntmetallen sowie die Holzbeschaffung.
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